#24 Mio. Euro mehr für Delogierungsprävention

Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Wohnungslosigkeit ist eine der schlimmsten Armutsformen in Österreich. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen: Krisen führen zu mehr Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Weil mit steigender Arbeitslosigkeit die Betroffenen und finanziellen Druck geraten, oft genug nicht mehr in der Lage sind, mit der Zahlung von Miete und Betriebskosten in Verzug geraten und die Delogierung droht.

Ähnliche Entwicklungen werden nun auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise befürchtet. Expert*innen prognostizieren einen starken Anstieg von Räumungsklagen und Delogierungen. Hier muss gegengesteuert werden, so rasch wie möglich. Wohnungslosigkeit kommt nicht nur den Betroffenen, sondern der Gesellschaft insgesamt deutlich teurer als Delogierungsprävention. Hier setzt das Sozialministerium nun an. 24 Mio. Euro konnten ausverhandelt werden. Sie ergänzen die bereits bisher von Gemeinden und Ländern bereitgestellten Mittel, um schnell, sicher und effektiv Wohnungsverluste verhindern zu können.

    • Mit den 24 Mio. Euro wird die „Initiative Wohnungssicherheit“ finanziert – ein Zusammenschluss von unterschiedlichen gemeinnützigen Organisationen im Bereich der Wohnungssicherung
    • Österreichweit wird die Delogierungsprävention ausgebaut bzw. dort, wo es noch keine gibt, überhaupt erst aufgebaut werden

Konkret finanziert werden

    • Beratung und Betreuung, um die Wohnung halten zu können und nicht gekündigt zu werden
    • Überprüfung der Mieten
    • Finanzielle Soforthilfe wie die Übernahme von COVID19-bedingten Mietrückständen, Übernahme von Gerichtsgebühren etc.

Der Kampf gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit als Folge der COVID19-Krise wird nicht mehr nur auf nationaler, sondern auch auf Europäischer Ebene geführt. In einer kürzlich verabschiedeten Deklaration hat sich die EU hat zum  Ziel gesetzt, Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden und eine europäische Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit ins Leben gerufen um die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu intensivieren.

Mit den beschlossenen 24 Mio. ist jedenfalls ein wichtiger Schritt getan um Wohnungslosigkeit bereits im Vorfeld zu verhindern. Weitere werden folgen müssen – auf allen Ebenen.