#Unterstützung statt Strafe, Chancen statt Demütigung

Was wir definitiv nicht brauchen:
Eine Debatte über die Höhe des Arbeitslosengelds im Zusammenhang mit Arbeitswilligkeit.

Die verkennt nämlich eine weitere wichtige Dimension des Arbeitslosengeldes, das sowohl als Einkommensersatzes fungiert, um gegen Armut abzusichern als auch als automatischer Stabilisator wirkt, um Nachfrage zu erhalten.
Aber nicht nur das: Das Arbeitslosengeld und der damit einhergehende Einkommens- und Berufsschutz soll auch davor schützen, jeden noch so miesen Job annehmen zu müssen.

In Österreich wurden Einkommens- und Berufsschutz über die letzten Jahrzehnte hindurch zunehmend durchlöchert und ausgehöhlt – unter allen Regierungen. Aber es gibt ihn noch und er sichert arbeitssuchenden Menschen ein Mindestmaß an Rechten und soll gegen Dequalifizierungsrisiken sichern.
Auch deshalb braucht es Arbeitslosengeld, das nicht nur theoretisch, sondern auch ganz real die Möglichkeit gibt, nicht alle Jobs zu allen Bedingungen annehmen zu müssen. Je höher das Arbeitslosengeld, desto eher kann man das.
Nicht zuletzt deshalb muss man sich für ein höheres Arbeitslosengeld einsetzen und allen Versuchen entgegentreten, Arbeitssuchende weiter zu entrechten und Leistungen zu kürzen.

Arbeitsmarktpolitik braucht Unterstützung statt Strafe, Perspektiven statt Sanktionen und Chancen statt Demütigung.