#Prognose des Internationalen Währungsfonds

Die Prognosen des IMF – des Internationalen Währungsfonds hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Krise und der Covid-19-Maßnahmen in den einzelnen Staaten und Wirtschaftsräumen sind wie befürchtet:

    • Für 2020 wird ein massiver Konjunktureinbruch – schlimmer als in Folge der Finanz- und Bankenkrise 2008 prognostiziert. In der Euro-Zone bricht das Wachstum um -7,3 % ein.
    • In der Folge steigt die Arbeitslosigkeit deutlich – nämlich von 7,5 auf 10,4 %. Besonders stark betroffen: Italien mit einer prognostizierten Arbeitslosenrate von 12,7 % (derzeit: 10 %), Spanien von 20,8 % (derzeit: 14,1%) sowie Irland und Portugal, wo sich die Arbeitslosenraten verdoppeln (12,1 bzw. 13,9 %). In den USA verdreifacht sich die Arbeitslosigkeit beinahe – nämlich von 3,7 auf 10,4 %.

Und Österreich?

    • Für Österreich prognostiziert der IMF ein deutliches Minus von 7 % bei der konjunkturellen Entwicklung und leider ein Plus von 4,5 auf 5,5 % bei der Arbeitslosigkeit.
    • Österreich entwickelt sich dabei ähnlich wie Deutschland dessen Prognose bei ein Minus von 7,5 % und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 0,7 % – von 3,2 auf 3,9 % liegt.
    • Im Zusammenhang mit der Corona-Krise erwähnenswert sind die prognostizierten Entwicklungen für Schweden: der Wirtschaftseinbruch entspricht in etwa jenem Österreichs (– 6,8 %), der Anstieg der Arbeitslosigkeit von 6,8 auf 10,1 % fällt allerdings deutlich stärker aus.

Und nach Corona?

Interessant sind auch die Prognosen für die Nach-Corona-Zeit. Für 2021 sieht der Währungsfonds nämlich einen ordentlichen Aufschwung. Für die Euro-Zone prognostiziert der IMF ein Plus von 4,7 % beim BIP-Wachstum und einen Rückgang von 10,4 auf 8,9 % bei der Arbeitslosigkeit.

      • Die Wirtschaft in Österreich soll 2021 um 4,5 % wachsen, die Arbeitslosigkeit von 5,5 auf 5 % zurückgehen.
      • Ähnlich die Entwicklung in Deutschland wo ein Wachstum von sogar 5,2 % und ein Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 3,5 % prognostiziert wird.
      • Leicht aufatmen sollte auch Italien können. Nach einem massiven Einbruch von 9,1 %, ein BIP-Zuwachs von 4,8 % und ein Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 10,5 % prognostiziert wird.
      • In Schweden soll das Wachstum mit 6,2 % kräftiger ausfallen, die Arbeitslosigkeit allerdings mit 8,9 % deutlich über dem Vorkrisenniveau zu liegen kommen.

So weit die Prognosen. Wie sich die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Lage in den einzelnen Staaten tatsächlich entwickelt, wird nicht zuletzt am Umfang der Post-Corona Konjunkturpakete liegen. Ob ausreichend Mittel für Investitionen in Klimaschutz, öffentliche Infrastruktur, Pflege und soziale Dienste eingesetzt werden, oder ob wieder einmal Schulden- und Defizitabbau im Mittelpunkt stehen. Die Austeritätspolitik in Folge der Umdeutung der Finanz- und Bankenkrise in eine Schuldenkrise hat Europa verlorene Jahre beschert. Es bleibt zu hoffen, dass daraus gelernt und die entsprechenden Schlüsse gezogen wurden. Weitere verlorene Jahre können wir uns weder klima- noch sozialpolitisch leisten.